Halbtagsseminar 

Wie aus weniger mehr wird. Lebenskunst im Alter

Dienstag, 16. Oktober 2018

Bildungshaus Batschuns

Dr. Markus Hofer 

 

Es waren 45 Personen zu diesem Halbtagesseminar gekommen, und sie sollten ihr Kommen nicht bereuen.

 

Herr Dr. Markus Hofer zeigte in seinem umfangreicheren ersten Teil der Ausführungen eine Sichtweise des Älterwerdens, die einerseits Handfestes für eine gelebte Praxis, andererseits aber auch einiges an Theorie zum Älterwerden bot, die zum Weiterdenken einlädt. Will man glücklich älter werden, so kommt man um eine Auseinandersetzung mit dem Älterwerden schon bei Zeiten nicht herum. Da kommen z.B. Begriffe ins Spiel, wie Dankbarkeit, neue Werteorientierung, Spiritualität, eine Überprüfung der in die Jahre gekommenen Paarbeziehung mit allem was in dieser Beziehung noch wichtig oder auch nicht mehr so wichtig geworden ist und dann möglicherweise eine Änderung oder eine Andersgestaltung verlangt. Weiter gilt es auch, an ein Aufräumen und eine Entrümpelung zu denken. Letztere sollte im wahrsten Sinne des Wortes vom Keller bis zum Dachboden hinauf erfolgen, aber auch unsere persönlichen und seelischen Bereiche miteinschließen. Der Referent betonte in der Folge auch Aspekte zur Lebenskunst, die sich u.a. finden lassen in einer Kunst des Gelassen-seins und des Loslassens und schließlich auch in einer Kunst des Sterbens (ars moriendi), ein Thema, das der Referent klar und deutlich angesprochen hat. Unsere Endlichkeit, so meine ich, ist uns mit dem ersten Herzschlag und dem ersten Atemzug, mit dem uns der EWIGE, wie seinerzeit den Adam im zweiten Schöpfungsbericht der Bibel ins Leben geküsst hat (Gen.2,7), vorgegeben.

 

In einem kürzeren zweiten Teil stellte sich der Vortragende den zahlreichen Fragen des Publikums. So konnte der eine und andere Punkt noch näher beleuchtet, ausführlicher geklärt und vertieft werden.

 

Dr. Josef Kiesler