Exkursion

Unterer Bodensee mit dem Schwerpunkt „Hermann Hesse“

Dienstag, 31. Mai 2022 - 7.30 bis ca. 18.00 Uhr

Busfahrt ab/bis Bahnhof Rankweil

Franz Abbrederis

 

Auf Grund des großen Interesses wurde die Exkursion zweimal angeboten. Beide Veranstaltungen waren zur vollsten Zufriedenheit aller TeilnehmerInnen. Früh morgens fuhren wir mit dem Bus ab Bahnhof Rankweil dem Schweizer Bodenseeufer entlang nach Stein am Rhein. Dort machten wir einen Spaziergang durch die Stadt und bestaunten die wunderbaren Wandgemälde an den Gebäuden in der Altstadt. Dann fuhren wir weiter zur Halbinsel Höri. Dieser idyllisch gelegene Landstrich am westlichen Bodenseeufer zog bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Maler und Schriftsteller an. Auch Hermann Hesse ließ sich hier nieder.

 

So besuchten wir das „Hermann Hesse Museum“ in Gaienhofen. Es ist ein schönes, kleines Museum über das Leben von Hermann Hesse, verbunden mit vielen Informationen, literarischen Werken, Briefen und Zeichnungen. In den schön renovierten Räumlichkeiten genossen wir einen Vortrag von Frau Dr. Ute Hübnerüber die Biographie von Hesse. Besonders beeindruckend waren die Ausführungen zur Kindheit und Jugend von Hesse, der cosmopolitische Geist seiner Eltern und welche Herausforderungen das eigenständige, widerständige Verhalten des jungen Herman Hesse für seine Eltern bedeutete. Auch führte die Referentin aus, wie der Durchbruch Hesses gelang, dabei erwähnte sie auch die Tatsache, dass die Bücher Hesses immer in Zeiten existentiellen Umbruchs an Interesse gewinnen.

 

Im Anschluss an diesen sehr informativen Vortrag und den Gang durchs Museum genossen wir ein ausgezeichnetes Mittagessen im Gasthof Hirschen in Gaienhofen. Danach ging es weiter zum „Mia- und Hermann-Hesse Wohnhaus“. Dieses Haus hat Hermann Hesse 1907 in Gaienhofen am Bodensee erbaut. Hermann Hesse bewohnte es mit seiner Familie bis 1912.

Nach dem Bau des Hauses wurde der Garten von Hesse selbst geplant. Dort lebte er nach dem Prinzip der Selbstversorgung.

 

Dieser Garten wurde von den Eheleuten Eberwein, die Haus und Garten 2003 erwarben, in jahrelanger Arbeit restauriert, seine Wurzeln freigelegt und zeigen nun ein Stück Zeitgeschichte. Seit 2009 ist der Garten – nach Anmeldung – zwischen April und Oktober der Öffentlichkeit zugänglich.

Unter dem großen, mehr als 100 Jahre alten Kastanienbaum sitzend hörten wir den Vortrag von Eva Eberwein, in dem sie uns an Hand von folgenden Impulsen Hesses innige Beziehung zu seinem Garten näherbrachte.

 

„Sehnsucht nach dem Paradies erahnen - es hat alles seine Zeit - der Wert des scheinbar Unwichtigen - die Kunst, Veränderungen zuzulassen -…“(E. Eberwein) Beim anschließenden Spaziergang durch diesen wunderschönen Garten konnte man Hesses Gedanken nachspüren.

 

Auf der wunderbaren Schiffsfahrt nach Konstanz gab es regen Austausch über das soeben Erlebte. In Konstanz wartete der Bus auf uns und brachte uns gut ins Ländle zurück.

Ein wunderbarer Tag mit vielen Eindrücken, die uns lange in Erinnerung bleiben, ging zu Ende.

 

Rosmarie Breuß

Team ALTER-nativ