Halbtagsseminar
Was ist ein lebenswertes Leben im Alter?
Mittwoch, 2. Oktober 2024, 9.45 bis 12.30 Uhr
Bildungshaus Batschuns
Barbara Schmitz
Was ist ein lebenswertes Leben?
Frau Dr. Barbara Schmitz lehrt Philosophie an der UNI in Basel und unterrichtet an einem Gymnasium in Basel. Die philosophische Frage nach dem lebenswerten Leben hat Frau Schmitz mit philosophischen Begriffen, Theorien, Positionen und Debatten in einer verständlichen Sprache vermittelt. Sie hat gezeigt, dass nur ein subjektiver Zugang zum lebenswerten Leben angemessen ist. Bilder und Vorstellungen in unserer Gesellschaft prägen die Beurteilung über lebenswertes Leben. Dieser objektive Ansatz muss widerlegt werden und wird im Behinderungsparadox erklärt. Den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung bei Menschen mit zum Teil schwersten Behinderungen hat Frau Schmitz an Hand eindrucksvoller Beispiele aufgezeigt. Dieser ist ethisch gesehen besonders wichtig, denn in ihm wurzeln Vorurteile, Diskriminierung und Ungerechtigkeit
Aufgelockert durch mehrere kleine Diskussionsrunden gestaltete sich das Seminar zu einem regen Austausch unter den Teilnehmerinnen, Teilnehmern und der Referentin. Betroffen gemacht haben die Erklärungen beim Thema Menschen mit dementieller Erkrankung. Wie sind wir doch oft gefesselt in der gesellschaftlichen Meinung, dass so ein Leben nicht mehr lebenswert sein kann, ohne die Innensicht der Betroffenen zu kennen. Auch hier muss man sich des Paradoxon bewusst sein.
„Bisher habe ich stets darauf gepocht, dass ein lebenswertes Leben aus der subjektiven Perspektive beurteilt werden muss. Was heißt das für den Suizid?“ Dazu hat die Philosophie unterschiedliche, divergierende Aussagen. Eine helfende und Hoffnung gebende Gesellschaft kann einen wesentlichen Beitrag leisten, einem Menschen, dessen Leben subjektiv nicht mehr lebenswert scheint, eine neue, bejahende Perspektive zu geben.
Dr. Klaus Zitt,
Team ALTER-nativ